Schönheit
wird für Frauen immer wichtiger
Hamburg - Seit den 70er Jahren nimmt die Zahl der Frauen, die mit ihrem Aussehen unzufrieden sind explosionsartig zu. Mehr als die Hälfte der deutschen Frauen halte gutes Aussehen für das A und O eines glücklichen Lebens, sagt Professor Norbert Kluge von der Universität Koblenz-Landau in der neuesten Ausgabe der Hamburger Frauenzeitschrift "Petra". 16 Prozent mögen nach seinen Untersuchungen "nichts, aber auch rein gar nichts an sich". Und sechs Prozent würden sich am liebsten sofort unters Messer legen, um ihrem Traum vom perfekten Körper wenigstens ein Stückchen näher zu kommen. Zu dünne Harre, zu viel Fett um die Taille, aber zu wenig am Busen stünden ganz oben auf der weiblichen Mängelliste. Dabei ist der Gang zum Arzt in der Regel überhaupt nicht nötig, um dem Schönheitsidealnäher zu kommen. Mit dem richtigen Styling können die kleinen Mängel auch ohne Schönheitsoperationen retouchiert werden. "Schönes Aussehen ist heute Ausdruck persönlicher Leistung, es gilt als Symbol für Erfolg", erklärt Professor Kluge die Wünsche vieler Frauen nach einem besseren Aussehen. Und tatsächlich ist Schönheit im Leben, im Job und natürlich auch bei Männern kein Nachteil. Nach amerikanischen Untersuchungen verdienen schöne Frauen im Schnitt vier Prozent mehr als ihre Normalo-Kolleginnen. Mutmaßlichhässliche Frauen müssen danach sogar mit einem Gehaltsminus von fünf Prozent unter Schnitt Vorlieb nehmen. Der Psychologe Gerold Mikulavon der Universität Graz betont, dass Lehrer gut aussehende Schülerinnen für intelligenter halten, und schöne Frauen vor Gericht mit einem milderen Urteil rechnen könnten. Dabei ist die Definition von Schönheit gar nicht genau klar. "Schönheit in Reinform ist der pure Blödsinn", sagt Professor Ronald Henss, Attraktivitätsforscher an der Universität Saarbrücken, in der "Petra". Es gebe ganz verschiedene Typen von Gesichtern, "die alle unterschiedlich aussehen, aber alle attraktiv sind". Doch er betont, dass es Körpermerkmale gebe, die manche Frauen für Männer attraktiver erscheinen lassen als andere. Im Laufe der Evolution hätten sich Standards entwickelt, denen Männer "in ihrem tiefsten biologischen Innern nicht widerstehen können". Lange Haare fänden Männer schöner als kurze, lockige gefielen ihnen besser als glatte. Blaue Augen seien noch immer Anziehungspunkt Nummer eins, volle Lippen, schmale Nasen und blonde Haare schnitten im Durchschnitt bei Männern besser ab. Doch bei all den Schönheitsidealen und Wünschen nach gutem Aussehen sollten die Frauen nicht vergessen, dass Schönheit allein keine Glücksgarantie ist. Da ist es eher schon umgekehrt: Lachende, glückliche Frauen wirken einfach schön. Auch ohne Traummaße - oder was die Männer dafür halten. Und außerdem gibt es ja auch noch die Möglichkeit zu mogeln: mit Lippenstift oder Push-up-BH zum Beispiel. "Die Männer lassen sich gerne täuschen", sagt Professor Henss. "Frauen können mit ihrem Styling deutlich Punkte bei Männern machen. "Männer sind eben auch nur Menschen mit Mängeln. |
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